Unter Abbrecherquote wird die Zahl der Studenten verstanden, die ihr Studium vor dem Erreichen der Abschlussprüfung aufgeben.

Bedeutung

Der Begriff geriet spätestens dann in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, als Mitte Februar 2008 in einer Studie auf die enorm hohe Abbrecherquote bei den neu eingeführten Bachelorstudiengängen hingewiesen wurde.

Diese im Rahmen des Bologna-Prozesses eingeführten reformierten Studiengänge sollten von der Idee her genau das Gegenteil bewirken - die Quote der erfolgreich Studierenden möglichst in die Höhe schnellen lassen.

In der Praxis zeigte sich der gegenteilige Effekt. Lag die Abbrecherquote vor der Reform bei etwa 20%, so stieg sie in den Bachelorstudiengängen auf ein Viertel einer Semesterkohorte - also der Gesamtheit der Studenten, die ihr Studium im selben Semester aufnehmen - und steigerte sich an Fachhochschulen bis auf ein Drittel.

Eine besonders hohe Abbrecherquote verzeichnen die Studiengänge Elektrotechnik und Maschinenbau.

Gründe

Als einer der Gründe wird die Umsetzung der Studienreform, im Zuge des Bologna Prozesses, genannt. Während die Studienzeit verkürzt und das Studium straffer organisiert wurde, blieb die an sich sehr große Stoffmenge unverändert und verlangt daher vom Studenten eine noch größere Konzentration auf das Studium.

Andererseits hat die Abbrecherquote auch einen weiteren Hintergrund: Nicht jeder, der im Abitur hervorragende Noten geschafft und nicht am Numerus Clausus scheitert, ist darum für das Studium geeignet. Oder aber die Begegnung mit der realen Welt des Studiums lässt schnell andere Pläne reifen. Die Hochschulen beziehen jedenfalls eine bestimmte Abbrecherquote in den ersten beiden Semestern in ihre Planungen mit ein.

Ein letzter, sehr bedeutsamer Punkt ist die Finanzierung des Studiums. Die Einführung der Studiengebühren und die zunehmende Verteuerung der Wohnsituation für Studenten, zwingen angehende Akademiker zu einem sehr sparsamen Leben. Nicht jeder hält dieses Leben durch.

Tipp der Redaktion

Wer ein Studium abbricht, hat in der Regel Zeit und Geld verschwendet. Natürlich nimmt man die eine oder andere Erfahrung mit, aber beruflich bringt das oftmals recht wenig. Daher empfiehlt es sich sehr früh mit den eigenen Stärken und Schwächen auseinander zu setzen. Das passende Studium zu finden ist nicht so einfach. Informationen, Besuche an Hochschulen und Praktika im gewünschten Berufsfeld können Klarheit und Sicherheit schaffen.

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