Gründungsmut gegen die Pandemie

Studierende der Frankfurt UAS gründen Unternehmen Protection Impuls/ PSA-Zertifizierung der Gesichtsvisiere in Rekordzeit erfolgt

Dienstag, 9 Juni, 2020

Projektideen zu Gründungen

Die Corona-Pandemie hat unsere Gesellschaft im Griff ¬– Kontaktbeschränkungen sowie die Bedeckung von Mund und Nase in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften sind zur Pflicht geworden. Sogenannte Faceshields – transparente Gesichtsvisiere – können insbesondere Personen in systemrelevanten Berufen zusätzlich zum Mund-Nasen-Schutz unterstützen. Studierende der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) haben nun aus einer Projektidee heraus das Unternehmen Protection Impuls UG (haftungsbeschränkt) gegründet. Gemeinsam mit hessischen Unternehmen haben sie es geschafft, die Großproduktion solcher Faceshields in nur wenigen Tagen zu starten. Das Besondere: Schon jetzt hat eine Variante des FACESHIELD by Protection Impuls eine EU-Zertifizierung als Persönliche Schutzausrüstung (PSA) erhalten.

Faceshield

„Mit dem Faceshield wollen wir möglichst viele Personen, die sich im sozialen Bereich engagieren oder im beruflichen Kontext einen wichtigen Beitrag für unser gesellschaftliches Leben leisten, unterstützen. Um möglichst viele von ihnen versorgen zu können, haben wir uns entschlossen, das Social Entrepreneurship-Unternehmen Protection Impuls zu gründen. Auch haben wir uns direkt darum gekümmert, unser Produkt zertifizieren zu lassen: das FACESHIELD by Protection Impuls wurde als Persönliche Schutzausrüstung zertifiziert und entspricht der EU-Norm für persönlichen Augenschutz“, erklärt Klaus Nowak, Gründer von Protection Impuls sowie Student am Fachbereich Wirtschaft und Recht der Frankfurt UAS. Bei einem Social-Entrepreneurship-Unternehmen handelt es sich um ein Unternehmen mit sozialem Schwerpunkt. Ziel von Protection Impuls ist dabei nicht nur der Verkauf der Faceshields an Unternehmen, sondern auch die Spende der Visiere an gemeinwohlorientierte Vereine, Verbände sowie Institutionen. Beispiele hierfür sind Spendenaktionen an die Münchner und Friedberger Tafel sowie den Frankfurter StreetAngel e.V.

Gründungskultur und Hochschule passen sehr gut

„Gründungskultur und Hochschulen passen immer sehr gut zusammen! Es ist schön zu sehen, wie unsere Studierenden aus der Not eine Tugend machen und gemeinsam den Mut gefasst haben, im Zuge der immer noch bestehenden Corona-Krise ein Unternehmen zu gründen, um ihre Ideen professionell zu verfolgen“, freut sich Prof. Dr. Martina Klärle, Vizepräsidentin für Forschung, Weiterbildung und Transfer der Frankfurt UAS. Sie steht dem wissenschaftlichen Beirat vor, der anlässlich der Gründung von Protection Impuls gebildet wurde. „Die Hochschulleitung unterstützt in solchen Krisenzeiten natürlich Gründungskulturen noch stärker und freut sich über jede Idee, die an uns herangetragen wird.“ Die Frankfurt UAS hat die ursprünglich als Projekt angedachte Unternehmung mit 15.000 Euro aus den Töpfen für angewandte Forschungsfragen unterstützt. In Zukunft sind mehrere Forschungsprojekte im Bereich Produktentwicklung angedacht, an denen sich Protection Impuls aktiv beteiligen wird.


„Ich bin tief beeindruckt von der Dynamik, dem Teamgeist und der Professionalität, mit der dieses hilfreiche Produkt innerhalb kürzester Zeit zur Marktreife gebracht wurde", ergänzt Prof. Dr.-Ing. Damian Großkreutz, Professor für Additive Fertigungsverfahren, Fertigungs-, Kunststoff- & Montagetechnik sowie Produktentwicklung am Fachbereich Informatik und Ingenieurwissenschaften. Er ist Teil des wissenschaftlichen Beirats und unterstützt die Studierenden im Bereich Produktentwicklung und Fertigung.


Die Gründung von Unternehmen sowie deren Weiterentwicklung nimmt an der Frankfurt UAS einen wichtigen Stellenwert ein. Die Abteilung Forschung, Innovation, Transfer (FIT) unterstützt Gründerinnen und Gründer auf dem Weg zu ihrem Start-Up. Zudem bietet die Hochschule den berufsbegleitenden Master-Studiengang (MBA) „Entrepreneurship & Business Development“ an.