Selbständigkeit: Was motiviert Existenzgründer?

Eine Existenzgründung ist eine spannende Sache – was aber motiviert Studierende dazu, sich selbständig zu machen? Wird die Entscheidung dazu auch von kulturellen Werten beeinflusst? Mit diesen Fragen befasst sich eine Studie des Lehrstuhls für Strategisch

Sonntag, 26 September, 2010

Eine Existenzgründung ist eine spannende Sache – was aber motiviert Studierende dazu, sich selbständig zu machen? Wird die Entscheidung dazu auch von kulturellen Werten beeinflusst? Mit diesen Fragen befasst sich eine Studie des Lehrstuhls für Strategisches Management und Organisation an der Universität Bayreuth.

Die Ergebnisse sprechen für sich – die Motivation ist tatsächlich auch von der Kultur geprägt. Im Rahmen der Studie wurden Studierende aus MBA-Programmen befragt, die traditionell ein hohes Potenzial für Existenzgründungen verkörpern. In die Befragung einbezogen wurden vier Länder, die deutliche kulturelle und religiöse Differenzen aufweisen – Deutschland, Polen, Syrien und die USA.

Nach der Studie sind individualistische Lebenseinstellungen in den USA und in Polen auffallend tief verwurzelt, so dass die persönliche Freiheit äußerst bedeutsam ist. Anders sehen die Ergebnisse aus, wenn man in einer Kultur aufwächst, in der neben der persönlichen Freiheit auch kollektive Werte von Bedeutung sind wie in Deutschland.

Aber auch intellektuelle und emotionale Faktoren beeinflussen die Einstellung zur Existenzgründung. Eine positive Einstellung zu Macht und Status sprechen in der Regel für eine Existenzgründung. Dies gilt vor allem in den USA und in Polen.

In Deutschland, Syrien und Polen lassen sich junge Menschen von dem Gedanken an Überforderung öfters entmutigen. In den USA dagegen ist der Wille zur Selbstverwirklichung ein maßgeblicher Antriebsmotor für Existenzgründungen.

Basierend auf dieser Studie fordert der Lehrstuhl, dass sich die internationale Forschung zum Gründerwesen stärker mit kulturellen Wertvorstellungen beschäftigen muss, denn die Ergebnisse bringen einige praktischen Konsequenzen mit sich.