Das Propädeutikum, ist meist eine Vorbereitungsveranstaltung auf ein wissenschaftliches Gebiet. Der Begriff wird oft bedeutungsgleich mit Einführungsveranstaltung verwendet; es kann sich um eine Einführungsvorlesung in ein Themengebiet handeln, meist jedoch um Kurse, die Wissen vermitteln sollen, welches für den Studiengang unabdingbar ist.

Ziele

Beim Propädeutikum handelt es sich um einen dem Studium vorgeschalteten, fächergruppenspezifischen Vorbereitungskurs. Ziel dieses Einführungsmoduls ist es, die Studenten so für das Studium vorzubereiten, dass der gewünschte Studiengang im Anschluss erfolgreich und ohne Zeitverlust durchgeführt werden kann.

Das Propädeutikum führt in ein Fachgebiet ein oder vermittelt Wissen, das für den eigentlichen Studienbeginn notwendig ist, aber nicht bei allen Studienanfängern vorausgesetzt werden kann.

Als Beispiel kann ein Propädeutikum eines MBA-Fernstudienganges angeführt werden, das mathematische und statistische Methodenkenntnisse vermittelt, die bei einem Teil der Zielgruppe nicht selbstverständlich vorhanden sind.

Spezielle Vorbereitung

Es gibt nicht für alle Studiengänge Propädeutika. Welche Studiengänge speziell einer Vorbereitung bedürfen entscheiden meist die Hochschulen individuell.

Aber grundsätzlich werden in folgenden Fachgebieten Propädeutika angeboten:

  • Wirtschaftswissenschaften
  • Ingenieurwissenschaften
  • Geisteswissenschaften
  • Mathematik, Informatik

Teilnehmer

Studierende, die erfolgreich am Auswahlverfahren für ihren Studiengang an der gewünschten Universität teilgenommen haben, können und sollten am Propädeutikum für ihre Fächergruppe teilnehmen.

Der Besuch ist teilweise von den Studienordnungen vorgeschrieben, teilweise auch dem Studierenden zur Entscheidung überlassen.

Alle Teilnehmer erhalten bereits für die Phase des Einführungsmoduls den regulären Studentenstatus.

Ausländische Studenten

An den meisten deutschen Hochschulen ist die Absolventenquote bei Studierenden mit ausländischer Hochschulzugangsberechtigung (HZB) deutlich niedriger als die Absolventenquote der jeweiligen Grundgesamtheit.

Die Chancen, das gewählte Studium erfolgreich abzuschließen, sind für einen deutschen Studierenden also merklich besser als für einen Studierenden mit ausländischer HZB: Sprachliche Defizite, Integrationsprobleme und der Erwerb zunächst häufig fremder Wissenschaftstechniken erzeugt einen Rückstand im Studium.

Insbesondere in den neu strukturierten Bachelor-Studiengängen, die kaum Raum für eine Eingewöhnungsphase lassen, droht dies zur unüberwindlichen Hürde zu werden.

Das propädeutische Vorsemester schafft hier Abhilfe bei minimaler Studienzeitverlängerung: Durch gezielte fachliche und sprachliche Vorbereitung und durch die automatisch stattfindende interne Vernetzung der Teilnehmer werden die Startchancen für ausländische Studierende deutlich verbessert.

Tipp der Redaktion

Ein Propädeutikum macht Sinn, weil viele Studierende unterschiedliches Wissen in Fächern wie z.B. Mathematik oder Betriebswirtschaftslehre haben. Das macht es dem Professor schwer, alle zu unterrichten. Im Propädeutikum knüpfen die Studenten zudem erste Kontakte zu Kommilitonen. Die Kultur der Hochschule, sowie eine Verbesserung der Deutschkenntnisse für ausländische Studenten werden näher gebracht. Außerdem lernen die Studenten die speziellen Lernmethoden an einer deutschen Hochschule kennen und wie wissenschaftlich gearbeitet wird. Ein sicherer und selbstbewusster Start in das Studium ist das Resultat.

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