Der englische Begriff Blended learning, wörtlich "vermischtes Lernen", wird im Deutschen mit "integriertes Lernen" oder auch mit "hybrides Lernen" übersetzt. Die letztgenannte Bezeichnung macht deutlich, dass es sich bei Blended Learning um eine Vermischung bisher unabhängig voneinander eingesetzter Lernkonzepte handelt.

Blended Learning beschreibt die Kombination von unterschiedlichen Methoden und Medien, wie etwa aus Präsenzunterricht und "E-Learning".

Entstehung

Integriertes Lernen entwickelte sich im Zusammenhang mit dem Aufkommen der neuen Medien (Computer, Intranet, Internet). Während die ausschließliche Konzentration auf diese neuen Informations- und Kommunikationsmedien unter E-Learning oder "Online-Lehre" firmiert, bemüht sich das didaktische Konzept des integrierten Lernens um eine Verbindung beider Welten.

Präsenzveranstaltungen wie Seminare oder Arbeitsgruppen wechseln mit individuellem Lernen und Informationsbeschaffung am Rechner.

Vorgehensweise

Mittels einer passenden Zusammenstellung soll das Lernziel einer Bildungsmaßnahme möglichst effizient und effektiv erreicht werden. Das bedeutet, es bauen einzelne Module bzw. verschiedene Methoden und Medien aus Präsenz- und E-Learning Maßnahmen aufeinander auf und ergänzen sich.

So findet häufig am Beginn eines Kurses eine Präsenzveranstaltung statt, bei der sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kennenlernen, wodurch man eine wichtige Voraussetzung für das gemeinschaftliche Lernen und Arbeiten schafft.

Erfahrungsaustausch, persönliche Kommunikation und die klassische Lehrer-Lernender-Situation werden mit

  • Lernen,
  • Informationssuche,
  • Wiederholung,
  • Einübung,
  • Vertiefung,
  • Wissenssicherung,

per E-Learning kombiniert. Unterschiedlichen Lerngeschwindigkeiten wird auf diese Weise Rechnung getragen, ohne den einzelnen Lernenden völlig autistisch auf sich allein gestellt studieren zu lassen.

Zunehmende Verbreitung

Das Thema integriertes Lernen hat eine große Aktualität. Ursprünglich innerhalb der betrieblichen Weiterbildung eingesetzt, gerät das Konzept jetzt auch vermehrt in den Fokus der akademischen Lehre. Für die Unternehmen wie für die "Hochschulen" steht die Hoffnung im Mittelpunkt, Wissen zielgerichteter und auch kostengünstiger zu vermitteln.

Über Lernplattformen und Lern- und Wissensportale werden nicht nur Informationen und Materialien bereitgestellt und verwaltet, sondern auch die im Regelfall komplexen Blended-Learning-Kurse organisiert. Über Smartphones und Tablets werden Studierende benachrichtigt und versorgt und Außendienstmitarbeiter angebunden (Mobile Learning).

Sogar Schulen setzen mehr und mehr auf Blended Learning. Der Einsatz von Open-Source-Lernplattformen und von sozialen Medien (Social Media) ist in vielen Gymnasien und Berufsschulen selbstverständlich. Während sich reines E-Learning nur im Ausnahmefall durchgesetzt hat, ist Blended Learning in den Industriestaaten und Informationsgesellschaften zum Normalfall geworden.

Tipp der Redaktion

Im Vergleich zu alternativen Weiterbildungsmöglichkeiten wie reinem Präsenzunterricht oder ausschließlich softwarebasiertem Lernen haben Blended-Learning-Angebote unverkennbare Vorteile: Zum einen ist der Teilnehmer sehr flexibel, die Kosten sind generell geringer und zum anderen sind die meisten Interessierten wesentlich motivierter die Kurse durchzuführen, aufgrund der eigenen Gestaltungsmöglichkeiten.

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