IT und Recht – Neue Perspektiven in der Justiz?

Auch in Gerichten und Anwaltskanzleien hat die Digitalisierung zunehmend Einzug gehalten. Damit stellen sich Fragen, wie und was rechtsverbindlich ist, wenn Akten digital verarbeitet werden, ob eine elektronische Signatur die Unterschrift auf dem Papier e

Dienstag, 21 September, 2010

Auch in Gerichten und Anwaltskanzleien hat die Digitalisierung zunehmend Einzug gehalten. Damit stellen sich Fragen, wie und was rechtsverbindlich ist, wenn Akten digital verarbeitet werden, ob eine elektronische Signatur die Unterschrift auf dem Papier ersetzt, ob ein gescanntes Dokument rechtssicher ist und wie man umfangreiche Ermittlungsverfahren elektronisch abbildet, so dass jeder Beteiligte zielgerichtet auf seine Akten zugreifen darf.

Der 19. Deutsche EDV-Gerichtstag vom 15. bis 17. September in Saarbrücken will darauf Antwort geben. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht das Thema „IT und Recht in der Netzgesellschaft“. Fokussiert wird dabei auf die elektronische Akte bei Gerichten, Staatsanwaltschaften und in der Anwaltschaft. Diese bringt Erleichterungen in den Verwaltungsabläufen, führt aber auch zu zahlreichen rechtlichen und technischen Fragestellungen.

Während der Tagung sollen in verschiedenen Workshops Themen wie der Datenschutz und die Vorratsdatenspeicherung oder die Sicherheit in der Kommunikation und in sozialen Netzwerken angesprochen werden. So wird die Europäische EDV-Akademie des Rechts (EEAR) in Merzig über das technische Scannen informieren, und es wird die Barrierefreiheit von IT-Anwendungen in der Justiz diskutiert.

Das diesjährige Gastland der Veranstaltung ist Österreich, aus diesem Grund gibt der Leitende Staatsanwalt des österreichischen Bundesministeriums für Justiz einen Überblick über laufende österreichische Projekte im Bereich „Elektronische Justiz“.

Der EDV-Gerichtstag ist seit 19 Jahren fester Bestandteil in der EDV-Entwicklung und begleitet die Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs in der Justiz. Mit weit über 600 Teilnehmern und internationaler Besetzung hat sich der Kongress zu einer der bundesweit größten Juristen-Tagungen entwickelt. In Kooperation mit der juris GmbH verleiht der EDV-Gerichtstag jährlich den Dieter-Meurer-Förderpreis für hervorragende innovative Arbeit im Bereich der Rechtsinformatik, der in diesem Jahr an die University of Colorado Law School in den USA geht.