Die Abkürzung GMAT bezeichnet den "Graduate Management Admission Test", ein standardisiertes Testverfahren, dem vor allem in den USA und Großbritannien eine besondere Bedeutung eingeräumt wird. Mit Hilfe dieses Tests soll erkundet werden, ob sich der Prüfling für das weiterführende betriebswirtschaftliche Studium an einer Business School eignet, also die Chance erhalten sollte, beispielsweise den Abschluss eines MBA, eines "Master of Business Administration" zu erlangen.

Der Test wird in autorisierten Zentren in vielen Ländern durchgeführt, die Gebühren liegen weltweit zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei 250 US-Dollar. Das Testergebnis wird als GMAT-Score bezeichnet, es wird als Punktezahl angegeben, wobei bei einem Minimum von 200 Punkten ein theoretisches Maximum von 800 Punkten erreichbar ist, sowie als Prozentzahlen von 1 bis 99. Durchschnittliche Testteilnehmer liegen in ihren Ergebnissen bei 500 bis 550 Punkten, was 40% bis 60% entspricht. Die Business Schools veröffentlichen die Durchschnittswerte ihrer Studenten, wobei einerseits zu beachten ist, dass hierbei ein Marketingeffekt der privaten Schulen angestrebt wird und andererseits auch weitere Faktoren für die endgültige Zulassung eine Rolle spielen. Bei guten bis sehr guten Business Schools werden Durchschnittswerte von 600 bis 630 angegeben, das INSEAD in Fontainebleau, die wohl renommierteste europäische MBA-Schule verweist auf einen Durchschnittswert von 702 Punkten bei ihren Studenten.

GMAT wird in der Regel nur noch als CAT, "Computer Aided Test" durchgeführt. Er ist ein adaptiver Test, bei dem der Rechner die Schwierigkeitsstufe der gestellten Fragen danach anpasst, ob der Kandidat die letzte Frage richtig oder falsch beantwortete. Also wird am Anfang eine durchschnittliche Frage vorgelegt, bei richtiger Antwort ist die nächste Frage schwerer, bei falscher Antwort kommt die nächste Frage entsprechend aus dem Fundus für leichtere Fragen.

Der GMAT besteht aus drei Teilen

  • Analytic Writing Assessment, hierbei müssen zwei Essays verfasst werden, für jeden hat der Prüfling 30 Minuten Zeit. Pro Essay können maximal fünf Punkte erreicht werden, die nicht in den GMAT-Score eingehen, sondern separat aufgeführt werden. Bewertet wird durch den Computer und einen, bei Unstimmigkeiten zwei, menschliche Bewerter. Es wird angeraten, diesem Teil genügend Aufmerksamkeit zu schenken, da man nie weiß, welche Bedeutung die jeweilige Business-School der Essay-Bewertung zumisst und weil ein schlechtes Ergebnis dort auch ein seltsames Licht auf ein ansonsten gutes Punkteergebnis wirft.
  • Quantitative Section, analytischer Teil. Er ist in 75 Minuten zu erledigen. Insgesamt 37 Fragen können gestellt werden, die sich aufteilen in die zwei Fragetypen
  • Data Sufficency, bei denen der Kandidat entscheiden muss, welche vorgegebene Antwort problemlösend ist
  • Problem Solving, bei denen logische Text- oder Mathematikaufgaben zu lösen sind.
  • Verbal Section, sprachlicher Teil. Wieder hat der Prüfling 75 Minuten Zeit, es werden 41 Fragen gestellt, die sich aus drei Fragetypen zusammensetzen
  • Reading Comprehension, eine längere Textpassage, meist wissenschaftlichen Charakters, wird durch mehrere Antworten logisch oder schlussfolgernd bewertet, der Prüfling muss die beste aus diesen Antworten auswählen.
  • Sentence Correction, innerhalb einer kurzen Textpassage müssen bestimmte Worte durch vorgebene Alternativen optimal ersetzt werden.
  • Critical Reasoning, hier gilt es, unter inhaltlichen Antworten zu einem kurzen Text die beste zu wählen.

Der GMAT kann mehrmals wiederholt werden, es werden spezielle Vorbereitungskurse für den GMAT angeboten.

Bei manchen Master-Studiengängen ist ein GMAT nicht unbedingt erforderlich. Um jedoch feststellen zu können, ob der Bewerber ausreichende Englisch-Kenntnisse besitzt, setzen Universitäten bei manchen Studiengängen einen TOEFL voraus.

Wie hat Ihnen diese Seite gefallen?