MBA-Studierende empfehlen Reform der MBA-Inhalte

Über 60 Prozent der MBA-Studierenden in Deutschland halten eine Reform der Management-Ausbildung für nötig, die mehr über Führungskompetenz, Ethik und Nachhaltigkeit lehre.

Mittwoch, 10 November, 2010

Über 60 Prozent der MBA-Studierenden in Deutschland halten eine Reform der Management-Ausbildung für nötig, die mehr über Führungskompetenz, Ethik und Nachhaltigkeit lehre.

Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Agentur SWOP in Berlin und der Bertelsmann Stiftung, die mit 700 MBA-Studenten, Alumni und Interessierten durchgeführt wurde.

84 Prozent der Befragten betrachten den Erwerb von Führungskompetenz als wichtig und erachten sie als die Ergänzung der fachlichen Kenntnisse. Vermittelt werden solle diese Kompetenz nach der Ansicht von 75 Prozent der Befragten durch die kritische Auseinandersetzung mit Führungstheorien, systematischem Denken und Assessments über die eigenen Werte sowie über Haltungen und Motivationen.

Auch Ethik und Nachhaltigkeit sollen künftig stärker als Grundprinzipien erfolgreicher Führung vermittelt werden, so erwarten fast 70 Prozent der Befragten. 74 Prozent erkennen zudem eine wachsende soziale Verantwortung von Unternehmen, so dass ein Fach „Corporate Social Responsibility“ geschaffen werden müsse.

Für 64 Prozent der Befragten sind Begriffe wie Unternehmenskultur und Change Management elementar, und auch der Bereich der Work-Life-Balance müsse nach zwei Dritteln der Befragten mehr in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Hier erhofft man sich Unterstützung, wie man später auf die entsprechenden Anforderungen der Mitarbeiter reagieren könne.

Oft sei die Ausbildung an den Business Schools relativ praxisfern, so die Meinung der Befragten. Fallstudien seien für 88 Prozent wichtig für die Vermittlung von Wissen, dies allein reiche aber nicht aus. Vielmehr müsse man verstehen, wie Organisationen funktionieren und wie mit der wachsenden Komplexität im beruflichen und betrieblichen Alltag umzugehen sei. Den Einsatz des Web 2.0 im Unternehmensalltag betrachten dagegen nur etwa 33 Prozent als elementar.