Das Curriculum, Mehrzahl Curricula, ist ein Lehrplan oder Lehrprogramm, das auf einer Theorie des Lehrens und Lernens (Didaktik) aufbaut und an Schulen sowie Hochschulen zum Einsatz kommt.

Der Begriff Curriculum wurde Ende er 1960er Jahre von den USA in die didaktische Debatte eingebracht.

Beschreibung

In der Regel ist ein Lehrplan auf die Aufzählung der Unterrichtsinhalte beschränkt. Das Curriculum hingegen orientiert sich mehr auf die Lehrziele und am Ablauf des Lehr- und Lernprozesses.

Des Weiteren enthält es Aussagen über die Rahmenbedingungen des Lernens.

Das Curriculum beschreibt den organisatorischen und inhaltlichen Ablauf des Studiums und nennt die Pflicht- und die Wahlpflichtfächer.

Curriculum soll eine möglichst präzise Regelung nicht nur von Lernzielen und Lerninhalten, sondern auch von Lernprozessen und der Lernorganisation umfassen. So lautet die Erklärung des im Strukturplan des Deutschen Bildungsrates 1970.

Im englischsprachigen Raum verwendet man für den Lehrplan eines einzelnen Kurses eher Syllabus, während Curriculum auf das gesamte Studium oder das Lehr-Lern-Angebot eines Schulsystems, einer Schulstufe, einer Schulform oder eines Faches bezogen wird.

Schulische Curricula werden häufig als Spiralcurriculum konzipiert. Moderne Curricula ordnen zudem ihre Ausbildungsmodule verschiedenen Lernbereichen zu und streben dadurch einen systematischen Kompetenzerwerb an. Zum Beispiel kann ein Curriculum für den Bachelor Studiengang der Betriebsökonomie in folgende Lernbereiche unterteilt werden:

  • Systemorientiertes Management
  • Informationstechnologien und Angewandte Informatik
  • Quantitative Methoden
  • Kultur, Gesellschaft und Sprachen.

Kerncurriculum

Ein Kerncurriculum ist ein auf die wesentlichen Inhalte zurückgeführtes Curriculum, das von einer Kommission für jedes Bundesland, für jede Schulform und jedes Unterrichtsfach festgehalten wird. Es greift auf die Bildungsstandards zurück, welche von der Kultusministerkonferenz für die Fächer entschieden werden.

Im Kerncurriculum steht, welche Kompetenzen von den Schülern zu erwarten sind, welche nicht nur fachspezifischen, sondern auch prozessbezogener Natur sein sollten. Besonders personale und soziale Kompetenzen werden explizit erwähnt.

Ferner werden die Themenbereiche vorgestellt und es wird festgelegt, inwiefern diese Themen behandelt werden sollten. Andere Aspekte wie Notengebung werden erklärt und wie Noten sich zusammenstellen müssen.

Tipp der Redaktion

Da die nach dem Bologna-Prozess umgestalteten Studiengänge modular aufgebaut sind, kann das Modulhandbuch für genauere Auskunft herangezogen werden.

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